3D-Finger Homepage
Taktile Graphiken und tastbare Modelle sind ein wichtiger Bestandteil im
Unterricht blinder und hochgradig sehbehinderter Kinder. Die Erfassung
räumlicher Zusammenhänge ist für verschiedenste Schulfächer von Bedeutung, die
Vermittlung dieser Inhalte ist aber nur über den Tastsinn möglich. Zusätzlich
sind Erklärungen und Beschreibungen mittels verbal-auditiver Kommunikation
notwendig, und zwar entweder durch einen Pädagogen/eine Pädagogin oder im Sinne
eines multimedial computergestützten Unterrichts.
Hier setzt die 3D-Finger-Idee an:
Ein Computer verfolgt mithilfe von Videokameras die Erkundung der Tastvorlage
oder des Modells und liefert die entsprechenden gesprochenen Kommentare oder
andere auditive Inhalte. Zunächst werden vom Lehrer bzw. der Lehrerin alle
verbalen Erklärungen über ein Mikrophon auf dem PC aufgezeichnet, auch andere
akustische Eindrücke (Musik, Geräusche) können digital verarbeitet werden.
Weiters ist die Verwendung eines Sprachsynthesizers möglich. Anschließend werden
die akustischen Elemente mit den jeweiligen Elementen des taktilen Plans oder
Modells verknüpft. Bei der späteren haptischen Erkundung des Modells oder
taktilen Plans wird der vom Kind verwendete Finger mit einer selbstklebenden
farbigen Markierung gekennzeichnet. Die Kameras verfolgen diesen Farbpunkt und
der Computer kann bei Berührung eines der zuvor festgelegten Elemente die
zugehörigen Audio-Informationen wiedergeben.
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde die technische Realisierbarkeit der 3D-Finger-Idee untersucht, wobei besonders
auf in Schulen bereits vorhandene Geräte und Einrichtungen Rücksicht genommen wurde.
Die Studie wurde vom Österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
gefördert.
|